Woher kommt eigentlich das Süßwasser auf Norderney?
Auch wenn die Erde überwiegend von Wasser bedeckt ist, so befürchten viele Zukunftsforscher künftig einen Kampf um das oftmals knappe Süßwasser. Norderney hat zum Glück in dieser Hinsicht keine Probleme zu erwarten, denn unter der von dem Salzwasser der Nordsee umgebenen Insel liegt eine große Süßwasserlinse. In dieser geologischen Besonderheit lagern derzeit 33 Millionen Kubikmeter bestes H2O. Mit diesem Reservoir kann die Insel auch mehrere heiße und niederschlagsarme Sommer überstehen, ohne gleich auszudorren. Und jeder längere Dauerregen führt zu einem erneuten Auffüllen der unter Torf- und Tonschichten abgesunkenen Wasservorräte.
Da beim Durchsickern auch organische Stoffe mit ausgelöst werden, hat das Wasser von Norderney eine typische Gelbfärbung, die jedoch aus gesundheitlicher Sicht völlig unbedenklich ist. Allerdings findet sich die Farbe leider auch in der guten weißen Keramik wieder. Es muss also etwas gründlicher geputzt werden.
An der Weißen Düne liegt das Hauptwasserwerk von Norderney, welches unmittelbar umgeben ist von 20 der insgesamt 30 Brunnen auf Norderney. Aus 11 Metern Tiefe wird das Wasser empor gepumpt, so dass jährlich 460.000 Urlauber und 6000 Einheimische mit den täglichen Bedürfnissen versorgt sind.
Insgesamt werden so jedes Jahr 850.000 Kubikmeter des kostbaren Nass´ beim Waschen, Duschen, Trinken und Spülen verbraucht. Der Verbrauch blieb interessanterweise über die vergangenen Jahre annähernd konstant, trotz steigender Besucherzahlen. Man führt dies zurück auf den Rückgang von ansässigen Wäschereien und der steigenden Vorliebe, ein Duschbad zu nehmen, anstatt die Badewanne zu füllen. Auch die zunehmende Verbreitung von wassersparenden Duschköpfen wird ihren Beitrag geleistet haben.
Seien wir also froh, dass ein evtl. künftiger Kampf um die Ressource Wasser, vermutlich nicht unbedingt auf Norderney geführt wird.