Am 01. 10.1874 kam das Licht nach Norderney und füllte die dunkle Lücke zwischen Borkum und Wangerooge.
Das ist zwar schon ein paar Tage her, aber trotzdem ein guter Anlass, um ein paar interessante Informationen über das alte Bauwerk zu liefern.
Der renovierte und gut besuchte Leuchtturm erfüllt seit langer Zeit zuverlässig seine Blinktätigkeit und Aufgabe als aktives Seezeichen vor der niedersächsischen FestlandsKüste. Das Besondere ist: er ist der einzig linksdrehende Leuchtturm auf den Inseln der deutschen Nordsee. Dass der „hohe Herr“ dafür Service und Pflege benötigt, versteht sich von selbst. Streichen, schmieren und Leuchtmittel in Schuss halten, das ist seit 33 Jahren die Aufgabe des Diplom-Ingenieurs Martin Boekhoff vom Wasser- & Schifffahrtsamt (WSA) in Emden.
Mittlerweile ist der Leuchtturm von Norderney 140 Jahre alt. Beim Bau wurden mit Pferdekarren die Klinkersteine und alles notwendige Bau – & Einrichtungsmaterial über das Watt bebracht – natürlich nur bei Ebbe. Das Leuchtfeuer bestand damals aus einer fünfdochtigen Petroleumlampe, die täglich 25 Pfund Petrolum schluckte. Ende der 20 Jahre des letzten Jahrhunderts wurde das Licht elektrisch. Bis 1981 versahen Leuchtturmwärter ihren Dienst und stiegen täglich die 253 Stufen hinauf und wieder hinunter. Sie wachten über den Lichtstrahl, der eine Reichweite von 20 Seemeilen (37 km) besitzt. Der heutige Leuchtapparat besteht aus einer Halogendampflampe von der Verkehrszentrale Ems an der Knock (nahe Emden) und wird vollautomatisch ferngesteuert.
Von 2003 bis 2006 wurde das Bauwerk aufwändig saniert, denn die Schäden durch die immerwährende Feuchtigkeit waren zu stark. Das Licht wird also hoffentlich noch ein Weilchen die Dunkelheit erhellen und ein guter Wegweiser sein.