Informationen über potentiell gefährliche Strömungen
Immer wieder gibt es auch an norddeutschen Stränden und Küsten Badeunfälle. In Deutschland sterben jährlich zwischen 400 und 600 Menschen bei Ertrinkungsunfällen. In Europa sind es ca. 20.000 Fälle. An den Küsten der Ost- und Nordsee sind hierfür sehr oft die sogenannten Rip-Strömungen verantwortlich, mit denen Schwimmer und Badende plötzlich auf das offene Meer gesogen werden.
Rip-Strömungen – so entstehen sie!
Rip-Strömungen entstehen oft bei anlandigem Wind, wenn große Wassermengen auf den Strand getrieben werden und wieder abfliessen müssen. Das Wasser sucht sich beim Abfliessen den Weg mit dem geringsten Widerstand und erreicht dabei in Engstellen oft sehr hohe Abfliessgeschwindigkeiten, die Schwimmer und auch stehende Menschen mitreissen können.
Die Gefahr ist besonders groß an Stellen wo sich “Schikanen” bzw. Sandbänke, Buhnen oder Felsen befinden. Zwischen den Engpässen befinden sich offenere Stellen unter Wasser, in denen das Wasser leichter aber schneller abfließen kann. Diese Stellen sind vom Strand nur schwer zu erkennen. Hinweise hierauf können z.B. dunklere durch Sand aufgewirbelte Bereiche sein oder Stellen an denen die Wasseroberfläche unregelmäßiger aussieht.
Rip-Strömungen können sich plötzlich zeigen und auch Profischwimmer in Gefahr bringen, wenn diese sich falsch verhalten.
Mehr Informationen:
» http://www.blausand.de/
Grafik:
Wie verhalte ich mich richtig,
wenn ich in eine Rip-Strömung
gerate?
Wie soll man sich in einer Rip-Strömung verhalten?
Falls sie sich einmal in einer Brandungsrückströmug befinden, ist der wichtigste Hinweis: Ruhe bewahren! Sie dürfen auf keinen Fall in Panik verfallen und sich verausgaben. Wenn sie sich bereits weitab vom Strand wiederfinden, schwimmen sie auf keinen Fall auf dem kürzesten Weg und direkt gegen die Strömung wieder an Land. Die Gefahr, dass sie sich hierbei erschöpfen ist sehr groß. Lassen sie sich eher eine Weile treiben und schwimmen sie dann einen gewissen Weg parallel zum Strand, bis sie merken, dass die ablandige Strömung gering oder nicht mehr vorhanden ist. Danach können Sie wieder Richtung Strand schwimmen, so dass sie also insgesamt eher einen Bogen aus der Strömung herausgeschwommen sind.
Sollten sie merken, dass sie gerade keine Kraft zum Schwimmen haben, drehen sie sich immer wieder mal zum Strand, und winken/rufen Sie um Hilfe.
Sollten Sie am Land bemerken, dass jemand in einer Rip-Strömung gefangen ist, besorgen sie unbedingt professionelle Hilfe oder rufen sie 112. Gehen sie auf keinen Fall alleine und nicht ohne Auftriebsköprer (Rettungsringe, Schwimmwesten, Schwimmbälle oder Bojen) hinterher. Eventuell lässt sich eine Rettungskette mit vielen Menschen bilden, wenn der in Gefahr befindliche Schwimmer noch nicht all zu weit hinausgetrieben wurde.
Lebensrettende Hinweise:
- Baden Sie nur an bewachten Stränden.
- Bringen Sie sich und ihren Kindern das Schwimmen bei.
- Fragen Sie die DLRG bzw. Rettungsschwimmer nach den Gefahren an ihrem Strandabschnitt.
- Achten Sie unbedingt auf die Flaggen:
Rot = Baden verboten
Gelb = Baden gefährlich
Grün = Baden erlaubt.
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