Am östlichen Inselende von Norderney liegt seit Jahrzehnten ein gestrandetes Schiffswrack. Dieser Teil der Insel wird nicht durch einen Deich geschützt. Den Elementen schutzlos ausgesetzt wird die Ostspitze daher bei Sturmfluten sehr oft teilweise überflutet.
Bei der letzten Sturmflut wurde das Wrack, welches eine lange Zeit fast vollständig von Sand bedeckt war, teilweise wieder freigelegt. Ein Besuch könnte sich also lohnen, und ist eine schöne Tagesaktivität mit Fotoshooting-Motiv.
Doch woher kommt das Wrack ?
Es handelt sich hierbei um einen Heringslogger, der im Jahre 1967 kurz vor Weihnachten auf die Othello Platte auflief. Sein Ziel war eigentlich der Hafen von Glückstadt, doch dort sollte er nie ankommen. Die Besatzung des Schiffes gab Notsignale mit Hilfe einer Leuchtpistole, die in Baltrum gesichtet wurden. Rettung kam dann tatsächlich aber von der Insel Langeoog, da das Rettungsboot aus Norderney zu dieser Zeit gerade in der Werft war. Erste Priorität war die Rettung der Mannschaft. Und die Aufgabe war bei dem Seegang alles andere als leicht. Die Evakuierung gelang schließlich durch beherzte Sprünge in ein Sprungnetz. Das verlassene Schiff trieb dann in der Folge am nächsten Tag auf die östliche Sandbank. Ein Bergungsversuch eines Muschelbaggers, der sich hiervon gute Profite versprach, führte überraschenderweise zum gegenteiligen Ergebnis. Nun saß auch der Muschelbagger fest, der sich vorher mühsam eine Rinne zum Heringslogger geschaufelt hatte. Letzterer kam im folgenden Frühjahr bei hohem Wasserstand tatsächlich von alleine wieder frei. Nur der Muschelbagger, der liegt noch heute dort fest.
Sie wollen das Wrack besuchen? So geht´s:
Mit dem Fahrrad oder dem Auto fahren Sie zum Parkplatz Ostheller. Von dort aus geht es zur Ostspitze der Insel, die Heller genannt wird, nur noch zu Fuß weiter. Insgesamt liegen hin und zurück 14km vor Ihnen. Es wird empfohlen, den Hinweg am Strand zu nehmen, da sie vom Parkplatz aus leicht den Weg finden werden. Auf dem Rückweg können sie auch quer durch das Naturschutzgebiet gehen. Auf dem Weg zum Wrack kommt ihnen auch die Nachbarinsel Baltrum immer mehr entgegen. Im Regelfall sind hier hier ziemlich allein unterwegs und können die Natur und die Brandung genießen. Falls sie nicht wieder am Strand zurückgehen möchten und auf den Heimweg durch das Naturschutzgebiet wählen, sollte man sich allerdings darauf einstellen, dass es teilweise durch morastische Salzwiesen gehen wird. In den Dünen findet man sogenannte Windausblasungen, so dass die Dünentäler bis unterhalb des Grundwasserniveaus reichen, so dass sich hier Wasser ansammelt. Falls Sie sich mal nicht sicher sind, wo sich der Parkplatz befindet, achten sie auf Wanderer die Richtung Strand gehen. Diese kommen meistens vom Ostheller.
Eine alternative Anreise zum Wrack ist auch der Start an der „Oase“. Hier hält der Linienbus und sie kommen leicht zum Strand. Allerdings ist der Weg dann nochmal 4-5km länger.
Die nachfolgenden Bilder zeigen das nach der Sturmflut wieder etwas freigelegte Wrack und wurden von Gästen der SonnenDüne aufgenommen. Herzlichen Dank dafür.